Übersicht Lehrgang "Zertifizierter Mediator"

Ausbildung gemäß den Vorgaben des Mediationsgesetzes

 

Dauer

Abschluss
Ort

Anerkennung
Termine und Kurszeiten

Voraussetzungen
Kosten

Anmeldung
ReferentInnen

Informationsgespräch
Curriculum


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Dauer

Beginn der Ausbildung: September 2012

Ende der Ausbildung: September 2013


Für die Ausbildung "Zertifizierter Mediator" sind 120 Zeitstunden* Ausbildung vorgesehen.

(* Eine Zeitstunde entspricht 60 Minuten. Für die Anerkennung beim Bundesverband Mediation e.V. [BM] sind 200 Zeitstunden erforderlich. In den europäischen Richtlinien für Mediation sind mindestens 200 Zeitstunden vorgeschrieben.)

Wir bieten die Ausbildung zum "Zertizierten Mediator" berufsbegleitend an. Die Ausbildung umfasst acht Wochenendmodule und zwei zusätzliche Tage Supervision.

In den Richtlinien des Mediationsgesetzes ebenfalls nicht ausdrücklich erwähnt, aber bei der Akademie Perspektivenwechsel erforderlich sind 12 Stunden Intervision, über die Dauer der Ausbildung verteilte und dokumentierte Peergruppen-Arbeit**.

(** Für die Anerkennung nach den bisherigen Richtlinien der Mediationsverbände müssen 20 Stunden Peergruppen-Arbeit nachgewiesen werden - die fehlenden 8 Stunden können im Rahmen der Aufbauausbildung geleistet werden.)


Stundenzahl insgesamt: 133 Zeitstunden

8 Module x 15 Zeitstunden Seminar

(= 120 Zeitstunden)

und

2 Tage x 6,5 Zeitstunden Supervision (= 13 Zeitstunden)

 

Bisher haben die großen Mediationsverbände BM (Bundesverband Mediation e.V), BAFM (Bundesarbeitsgemeinschaft für Familienmediation) und BMWA (Bundesverband für Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt) noch nicht auf das neue Mediationsgesetz reagiert. Deshalb möchten wir - entsprechend den bisherigen Anerkennungsrichtlinien der Mediationsverbände - die Möglichkeit zur Vollendung der Ausbildung anbieten.

 

Dazu benötigen Sie zusätzlich nach der Ausbildung zum "Zertifizierten Mediator":

  • 17 Stunden Supervision, verteilt auf 3 Tage.
    Mit den 13 Zeitstunden der beiden Supervisionstage aus der Ausbildung zum "Zertifizierten Mediator" kommen Sie dann auf die erforderlichen 30 Zeitstunden Supervision.

  • 8 Stunden dokumentierte Intervision / Peergruppen-Arbeit

  • 30 Stunden Spezialisierungsmodule (2 Wochenendmodule)


Folgende Aufbaulehrgänge mit dem Ziel der Anerkennung als MediatorIn bei dem Bundesverband Mediation werden bei der Akademie Perspektivenwechsel im Anschluss zur Ausbildung "Zertifizierter Mediator" angeboten:

ab November 2013

- Wirtschaft und Arbeitswelt

- Familienmediation


Die Kosten für einen der Aufbaulehrgänge mit 30 Zeitstunden wird sich auf 950,- Euro belaufen (inklusive 3 Tage Supervision und Lehrgangsmaterialien).

 

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Ort

Die Ausbildung findet in München - Ortsteil Aubing - im ASZ Aubing, Am Aubinger Wasserturm 30, 81249 München statt.
Gut zu erreichen, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln (15 Minuten von München Hauptbahnhof mit der Flughafenlinie S8) - wenige Gehminuten von der S-Bahn-Haltestelle Aubing entfernt.

Der helle und großzügige Unterrichtsraum wird durch zwei Gruppenräume ergänzt. Somit steht ausreichend Platz für Gruppenarbeiten und praktische Übungen zur Verfügung.

Klicken Sie bitte hier für eine detailierte Wegbeschreibung oder suchen Sie hier auf den Seiten des MVV nach Ihrer besten Verbindung.

 

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Termine und Kurszeiten

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Modul 1:

_____________________________________________________________________

Einführung in die Mediation

______________________

28. - 30. September 2012

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Modul 2:

_____________________________________________________________________

Perspektivenwechsel

______________________

19. - 21. Oktober 2012

__________

Modul 3:

_____________________________________________________________________

Rund ums Phasenmodell Teil 1

Kommunikation in der Mediation

Recht in der Mediation

Vertragsgestaltung und Berufsrecht

Einbeziehung rechtlicher Beratung

______________________

23. - 25. November 2012

__________

Modul 4:

_____________________________________________________________________

Rund ums Phasenmodell Teil 2

Rolle und Selbstverständnis, Allparteilichkeit – von Positionen zu Interessen

Vertiefung Fragetechniken, Haltung

______________________

25. - 27. Januar 2013

__________

Modul 5:

_____________________________________________________________________

Rund ums Phasenmodell Teil 3

Lösungsfindung

Visualisierung in der Mediation, Moderation, Kreativitätstechniken

Verhandlung nach Harvard

Recht in der Mediation

Abschlussvereinbarung

______________________

22. - 24. Februar 2013

__________

Modul 6:

_____________________________________________________________________

Unterschiedliche Settings in der Mediation

Co-Mediation, Einzelgespräche, Mehrparteienmediation, Shuttle-Mediation

Übungstag

______________________

12. - 14. April 2013

__________

Modul 7:

_____________________________________________________________________

Mediation in komplexen Systemen

Prämediation

Mediation mit AnwältInnen

Recht in der Mediation

Verträge mit AuftraggeberInnen

Sensibilisierung der MediatorInnen für besonders relevante Aspekte des Familien- und Arbeitsrechts

______________________

14. - 16. Juni 2013

__________

Modul 8:

_____________________________________________________________________

Abschluss

Praxistagprüfung

Individueller Ausblick

______________________

27. - 29. September 2013
     
  Supervision 1. Termin 04. Mai 2013
  Supervision 2. Termin 13. Juli 2013
     
   
  Kurszeiten der Module
Freitag 18.00 - 21.30
Samstag 09.30 - 18.30
Sonntag 09.30 - 13.30
     
  Kurszeiten der Supervision  
  Samstag 09.30 - 17.30

 

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Kosten

Die Kosten für den gesamten Lehrgang inklusive 2 Tage Supervision, Intervision und Lehrgangsmaterialien belaufen sich auf 3.250.- Euro bei Einmalzahlung vor Lehrgangsbeginn oder auf 3.450.- Euro verteilt auf drei Raten über die gesamte Ausbildungszeit (genaue Details dazu können Sie dem Anmeldeformular entnehmen).

Der Lehrgang erfüllt die Bedingungen der Regierung von Oberbayern als Schul- und Bildungsmaßnahme.

Wir möchten Sie auf die Möglichkeit der Förderung durch verschiedene Programme des Bundes (Bildungsprämie) oder Bundesländer (Bildungs- / Qualifizierungsscheck) aufmerksam machen. Sie können abhängig vom Bundesland (entscheidend ist hierbei der Wohnort) Bildungsurlaub wahrnehmen (leider nicht in Bayern und Baden-Württemberg).

 

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ReferentInnen

 

Anja Köstler - Diplom-Sozialpädagogin (FH) - Mediatorin BM, Ausbilderin für Mediation BM. Führungskraft in sozialen und kirchlichen Organisationen, Beraterin im Frauennotruf, Jugendhauspädagogin, Lehrbeauftragte an der Fachakademie für Sozialpädagogik. Arbeitsfelder: Mediation und Konfliktbearbeitung in den Bereichen Non-Profit-Organisationen, Handwerk, Wirtschaft, Unternehmensnachfolge, öffentlicher Dienst, Kirche, Vereine, Schule, Jugend, Nachbarschaft. Organisations- und Teamentwicklung, Kommunikation, Cooperative Praxis.

Anja Köstler übernimmt mit dem ersten Modul die Einführung in die Mediation. Sie leitet auch das zweite Modul ´Perspektivenwechsel´ und im Rahmen des dritten Moduls den ersten Teil ´Rund ums Phasenmodell´.

E-Mail: anja.koestler@akademie-perspektivenwechsel.de

 


Brigitte Gans - Dipl. Geographin, Mediatorin BM, Ausbilderin für Mediation BM, Leiterin der Regionalgruppe BM - München-Oberbayern, Mediatorin NCRC (National Conflict Resolution Center, San Diego), eingetragene Mediatorin für Zivilrechtssachen des Bundesministerium für Justiz der Republik Österreich, Umwelt-Mediatorin, Journalistin, Moderatorin (Partnerin von citycom - Büro für Stadtentwicklung und Kommunikation), Leiterin zahlreicher Bürgerbeteiligungsverfahren (z.B. Messestadt Riem), Lehraufträge an der Universität München und Universität Passau.

Brigitte Gans leitet den Lehrgang und übernimmt im Rahmen des vierten und fünften Moduls den zweiten und dritten Teil ´Rund ums Phasenmodell´. Sie leitet das Modul 6 ´Unterschiedliche Settings in der Mediation´ und den Übungstag, sowie Modul 8 und den zweiten Übungstag. Brigitte Gans übernimmt mit Christian Ertl den Abschluss des Lehrganges.

E-Mail: brigitte.gans@akademie-perspektivenwechsel.de

 

 

Robert Seufert - Rechtsanwalt, Mediator, Master of Mediation (MM). Geschäftsführer des Europäischen Instituts für Conflict Management e.V. (EUCON). Ausgebildeter Coach (Breidenbach Akademie), Schlichter beim Ausgleich e.V. in München. Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DSWK (Gesellschaft für deutsch-schwedische Wirtschaftsmediation und Konfliktmanagement), Mitglied des Arbeitskreises außergerichtliche Konfliktlösungen der Rechtsanwaltskammer München - anerkannte Gütestelle für Schlichtungen nach dem Bayerischen Schlichtungsgesetz. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kooperative Konfliktlösung, Konfliktmanagement, Schlichtungen (v.a. im Täter-Opfer- Ausgleich), Mediationen (v.a. zwischen Unternehmen) sowie klassische und mediative Rechtsberatung.

Robert Seufert leitet das Modul 7 ´Mediation in komplexen Situationen´ und im dritten und siebten Modul die rechtlichen Grundlagen für MediatorInnen.

E-Mail: robert.seufert@akademie-perspektivenwechsel.de

 

Barbara Lenze - Rechtsanwältin, anerkannte Mediatorin (EBEM). Master of Arts in Mediation, Konfliktforschung und Implementierung konstruktiver Konfliktlösungssysteme. Verhaltenstrainerin für Stressprävention und Stressbewältigung. Arbeitsschwerpunkte: Entwicklung und Einführung von Konfliktklärungssystemen, Kommunikation und Konfliktverhalten, Mediationen und Dialogverfahren (nach Hartkemeyer).

Barbara Lenze leitet im fünften Modul die rechtlichen Grundlagen für MediatorInnen.

E-Mail: barbara.lenze@akademie-perspektivenwechsel.de

 

 

Michael Clausing - Mediator (BM), Systemischer Supervisor und Organisationsentwickler (DGSF), Rechtlicher Betreuer. Ausbilder und Supervisor für Hospizvereine und Pflegeeinrichtungen mit Schwerpunkt in der
Hospizarbeit. Seminarleiter im Bereich Tod und Sterben am Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin IZP der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München Großhadern und anderen Organisationen.

Michael Clausing leitet den ersten Supervisionstag.

E-Mail: michael.clausing@akademie-perspektivenwechsel.de

 

 

Stefan Wiesinger - Rechtsanwalt, Mediator (BAFM), Mediator NCRC (National Conflict Resolution Center, San Diego), Mediator BM, Ausbilder für Mediation BM, eingetragener Mediator für Zivilrechtssachen des Bundesministerium für Justiz der Republik Österreich. Selbstständiger Rechtsanwalt für Familienrecht. Trainer im Auftrag von Ausbildungsinstituten in Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien und erfahrener Supervisor in Ausbildungsprogrammen. Advanced practitioner member im ACR (Association for Conflict Resolution), seit 1988 Mediator im Familiennotruf München (Trennungs- und Scheidungsberatungsstelle). Mitbegründer von vierfürfair (Berater- und Trainergruppe). Ausbilder bei der Fernuniversität Hagen.

Stefan Wiesinger leitet den zweiten Supervisionstag.

E-Mail: stefan.wiesinger@akademie-perspektivenwechsel.de

 

 

Christian Ertl - Hochschulstudium der Psychologie mit Schwerpunkten Arbeits- und Organisationspsychologie, Markt- und Werbepsychologie sowie Klinische Psychologie, Master of Arts in Mediation, Mediator in Wirtschaft und Arbeitswelt. Coaching mit den Schwerpunkten Prüfungscoaching, Berufsweg und Karriereplanung. Gründer und Geschäftsführer der Akademie Perspektivenwechsel. Lehrbeauftragter der Ludwig-Maximilians-Universität München und University of Applied Sciences Kehl, Hochschule für Öffentliche Verwaltung.

Christian Ertl übernimmt mit Brigitte Gans die beiden Übungstage des sechsten und achten Moduls und zusammen mit Brigitte Gans den Abschluss des Lehrganges.

E-Mail: christian.ertl@akademie-perspektivenwechsel.de

 

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Curriculum
Aufbau der Lehrinhalte

Ab dem dritten Modul nehmen an ausgewählten Kursmodulen TutorInnen teil, die zusammen mit den jeweiligen HauptdozentInnen Unterstützung bei den Rollenspielen bieten - dem zentralsten und wichtigsten Trainingselement einer effektiven und erfolgreichen Mediationsausbildung.

Im Rahmen des sechsten und achten Moduls erhält jede TeilnehmerIn individuelles Feedback zu den bereits erlangten mediativen Fertigkeiten - dazu arbeiten mehrere TrainerInnen in intensiver Kleingruppenarbeit mit den TeilnehmerInnen an einem Mediationsfall, der durch alle Phasen einer Mediation führt.

Sie haben die Möglichkeit während der Ausbildung ein individuelles Coachinggespräch mit der Akademie- und Ausbildungsleitung zu vereinbaren. Zum Beispiel, wenn Sie Orientierungshilfe bei der Frage benötigen, wie Sie Mediation in Ihr berufliches Leben integrieren können.

 

Module 1 - 8

1 Einführung in die Mediation (Anja Köstler)
(28. - 30. September 2012)

Mediation ist eine außergerichtliche, lösungsorientierte Konfliktregelung, bei der die Parteien im fairen Umgang miteinander ihre unterschiedlichen Positionen in Zusammenarbeit mit der (unabhängigen) MediatorIn vorbringen, ihre Interessen klären und in Einklang bringen und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Lösung erarbeiten. Neben einem zukünftig befriedigenderen Umgang miteinander liegt der Gewinn in einem solchen Vorgehen i.d.R. in erheblich geringeren zeitlichen und finanziellen Kosten für beide Seiten. Das Einführungsmodul stellt Prinzipien, Methoden, Verfahrensablauf und Struktur (Phasenmodell) und Rahmenbedingungen der Mediation vor und vermittelt grundlegende Kommunikations- und Arbeitstechniken. Rolle und Aufgaben von MediatorInnen werden eingeführt. Erste Rollenspiele ermöglichen eine realistische Einschätzung der Anforderungen an MediatorInnen. Anhand von praktischen Übungen werden die unterschiedlichen Anwendungsgebiete der Mediation vorgestellt und die Mediation zum strittigen Verfahren und anderen Konfliktbeilegungsverfahren abgegrenzt.

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2 Perspektivenwechsel (Anja Köstler)
(19. - 21. Oktober 2012)

Das Modul Perspektivenwechsel dient vor allem dem Ausbau der eigenen Konfliktkompetenz, die grundlegend für die Rolle als MediatorIn ist. Um als MediatorIn wirklich offen und nicht wertend den Klienten begegnen zu können, ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konfliktverhalten von großer Bedeutung. In diesem Modul werden sich die TeilnehmerInnen mit ihren eigenen Konflikterfahrungen auseinandersetzen. Beim Üben von Zuhören und Verstehen bietet sich die Gelegenheit zum Reflektieren über eigene und fremde Konfliktmuster und -rollen. Dabei wird der Perspektivenwechsel als Gemeinsamkeit von Humor und Mediation spielerisch geübt um die Selbstreflexion und den Umgang mit eigenen Gefühlen zu stärken. Die Sensibilisierung für die Wirkung von Sprache und das aktive Einüben von einer beschreibenden anstelle einer wertenden Sprache erfolgt über die Einführung in die gewaltfreie Kommunikation. Ein weiteres wichtiges Element mediativer Kommunikation stellen Ausdruck und Wahrnehmung von nonverbalen Signalen dar, da die Körpersprache auch in der Mediation eine ganz entscheidende Rolle spielt. Den anderen Schwerpunkt in diesem Modul bilden alle notwendigen Aspekte der Konflikttheorie, wie Konfliktarten, Konfliktdynamik und -analyse, Eskalationsstufen und Konflikttypen.

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3 Rund ums Phasenmodell Teil 1
(23. - 25. November 2012)

Kommunikation in der Mediation (Anja Köstler)

Anhand des Phasenmodells der Mediation werden die unterschiedlichen Methoden, Techniken und Verfahrensschritte, die im Verlauf einer Mediation von Bedeutung sind, ausführlich vorgestellt. Fragetechniken und ihre Wirkung nehmen dabei einen zentralen Platz ein. Die ersten Phasen der Mediation werden in Rollenspielen intensiv eingeübt. Dabei werden Techniken, die in bestimmten Phasen eine besondere Bedeutung haben, gesondert auf möglichst lebendige Weise trainiert. Dies bezieht sich vor allem auf die besonderen Merkmale und Techniken der Kommunikation in der Mediation und ihre geeignete Anwendung. In diesem Modul soll als weiteres Ziel ein Gespür durch eigenes Erfahren dafür entwickelt werden, wie sich Mediation von anderen Konfliktlösungsverfahren unterscheidet.  

Recht in der Mediation (Robert Seufert)

Für die Mediation wesentliche rechtliche Aspekte und Rahmenbedingungen wie der Aufbau eines Mediationsvertrages, Berufsrecht, Vertraulichkeit, Vergütungsfrage, Haftung und Versicherung und Grundzüge des Rechtsdienstleistungsgesetzes werden vorgestellt. Ein besonderes Anliegen ist uns die in den ersten Phasen der Mediation zu erfolgende Einbindung von rechtlichen und sonstigen Expertenwissen, das sich die Medianden in externen Beratungen hinzuholen sollen, damit der Anspruch der Mediation "KonfliktpartnerInnen sind ExpertInnen für ihren Konflikt" tatsächlich erfüllt werden kann.

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4 Rund ums Phasenmodell Teil 2
(25. - 27. Januar 2013)

Rolle und Selbstverständnis, Allparteilichkeit - von Positionen zu Interessen (Brigitte Gans)

Als zentrale Phase der Mediation wird betrachtet, in welcher die MediatorIn die MediandInnen darin stärkt ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren und so die essentielle Bereitschaft zu einer gemeinsamen selbstbestimmten Lösung bei den MediandInnen herzustellen - was auch an diese große Anforderungen stellt. Sie sollen im Laufe des Mediationsprozesses bestimmte Vorurteile und Ängste überwinden und "unumstößliche" Positionen aufgeben. Die innere Haltung und das eigene Verhalten der MediatorInnen, das von Wertschätzung und Respekt geprägt sein sollte, kann viel dazu beitragen, dass diese Schritte den MediandInnen leichter fallen. Der Schwerpunkt dieses Moduls liegt auf Neutralität im Sinne professioneller Distanz und Allparteilichkeit der MediatorIn, und wie diese mediative Haltung immer wieder aufs Neue erlangt werden kann. Dazu erproben wir die Kommunikations- und Fragetechniken auf ihre Wirkung bezüglich Allparteilichkeit und Neutralität. Der bewusste Umgang mit Macht und Fairness wird eingeübt und die (eigenen) Grenzen in der Mediation ausgelotet und der Umgang mit schwierigen Situationen im Rollenspiel erprobt.

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5 Rund ums Phasenmodell Teil 3
(22. - 24. Februar 2013)

Lösungsfindung (Brigitte Gans)

Mediation lebt von Transparenz und Nachvollziehbarkeit des Prozesses für die MediandInnen von der Themensammlung bis Gestaltung der Abschlussvereinbarung. Deshalb sind MediatorInnen gefordert souverän zu moderieren und zu visualisieren. Wenn in der Phase 3 die Interessen und Bedürfnisse der MediandInnen formuliert wurden, geht es in den letzten Phasen der Mediation darum, auf dieser Grundlage neue Lösungsansätze zu entwickeln - dazu ist es oft hilfreich, wenn die MediatorIn neben Brainstorming und Mindmapping auf weitere Kreativitätstechniken zurückgreifen kann. Im anschließenden Herausarbeiten der gemeinsamen Lösung brauchen die MediatorInnen versierte Kenntnisse im kooperativen Verhandeln, wie Verhandeln nach dem Harvardkonzept, aber auch ein Werkzeug wie Risikoanalyse kann dabei helfen, dass eine einvernehmliche Lösung entstehen kann.

Recht in der Mediation (Barbara Lenze)

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Gestaltung der Abschlussvereinbarung - auch aus rechtlicher Perspektive - wie die rechtlichen Besonderheiten der Mitwirkung von MediatorInnen bei der Abschlussvereinbarung, sowie Fragen der rechtlichen Bedeutung und Durchsetzbarkeit der Abschlussvereinbarung unter Berücksichtigung der Vollstreckbarkeit.

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6 Unterschiedliche Settings in der Mediation (Brigitte Gans)
(12. - 14. April 2013)

Da die angehenden MediatorInnen in diesem Stadium der Ausbildung mit dem idealtypischen Ablauf einer Mediation vertraut sind, werden sie jetzt an die Komplexität unterschiedlicher Settings herangeführt. Co-Mediation, d.h. Mediation im Zusammenspiel von zwei, bei großen Gruppen sogar mehr MediatorInnen kann für den Erfolg einer Mediation von großer Bedeutung sein - gerade auch am Anfang der beruflichen Praxis. Zudem bieten sich in der Co-Mediation neue methodische Möglichkeiten. Einzelgespräche wurden in den Anfängen der Mediation von den FamilienmediatorInnen meist strikt abgelehnt - unter Berücksichtigung bestimmter Indikationen und Regeln für die Durchführung können sie jedoch auch sehr förderlich für die Mediation sein. In manchen Fallkonstellationen wäre es geradezu ein "Kunstfehler" auf sie zu verzichten. Zusätzlich werden in diesem Modul noch die Besonderheiten von Mehrparteienmediation und Shuttle-Mediation (auch Pendelmediation genannt) eingegangen.

Übungstag (Brigitte Gans/ Christian Ertl et al.)

An einem Anwendungsgebiet der Mediation, das im Laufe der Ausbildung noch zusammen mit den TeilnehmerInnen festgelegt werden kann, wird ein ganzer Mediationsablauf in seinen verschiedenen Phasen durchgespielt. Themen, bei denen die TeilnehmerInnen noch mehr Sicherheit brauchen, werden behandelt.

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7 Mediation in komplexen Systemen (Robert Seufert)
(14. - 16. Juni 2013)

In komplexen Systemen wie Unternehmen, Non-Profitorganisationen, Schulen etc. tauchen spezielle Fragestellungen auf, mit denen MediatorInnen umgehen müssen. Häufig ist es im ersten Moment nicht ersichtlich, wer an einer Mediation teilnehmen sollte. Mit Hilfe eines wichtigen Instruments der Konfliktanalyse - der "Konfliktpyramide" kann die Situation erhellt werden. Wie wird aus einem Konflikt der Auftrag zu einer Mediation? Welche Aspekte ergeben sich für die Vertraulichkeit, für die Freiwilligkeit etc.

Recht in der Mediation

  • wie gehe ich mediativ mit ausgesprochenen und unausgesprochenen Bedenken gegen die Mediation um?
  • Was gilt es bei der Vertragsgestaltung zu berücksichtigen?
  • Wie können RechtsanwältInnen als wichtige Ressource in eine Mediation einbezogen werden?
  • Rechtliche Sensibilisierung: Für Nicht-JuristInnen kann es auch aus Haftungsgründen sehr bedeutsam sein in bestimmten Fallkonstellationen adäquat reagieren zu können und z.B. schon vor Beginn einer Mediation zur Rechtsberatung zu schicken, damit z.B. fristgebundene Ansprüche gewahrt werden können.

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8 Abschluss (Brigitte Gans/ Christian Ertl)
(27. - 29. September 2013)

Praxistag

An einem Anwendungsgebiet der Mediation, das im Laufe der Ausbildung noch zusammen mit den TeilnehmerInnen festgelegt werden kann, wird erneut ein ganzer Mediationsablauf in seinen verschiedenen Phasen durchgespielt. Hierbei wird darauf geachtet, inwieweit Aspekte aus dem Feedback vom Übungstag adäquat umgesetzt werden können oder welche Hilfestellungen dafür benötigt werden. Im zweiten Teil sollen aus dem Status quo individuelle Zukunftsperspektiven entwickelt werden zur Frage: Wie geht es weiter mit mir und der Mediation? Es werden auch Möglichkeiten im Sinne von sinnvollen Akquisestrategien besprochen, wie potentielle InteressentInnen für eine Mediation erreicht werden können.

Individueller Ausblick

Brigitte Gans und Christian Ertl übernehmen am letzten Ausbildungstag die Gestaltung des Abschlusses. Themen sind Reflektion, Evaluation und Ausblick sowie die Verleihung der Ausbildungszertifikate.

 

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Abschluss

Am Ende des Lehrgangs erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat über ihre Teilnahme mit Angabe der Lehrgangsinhalte und Dokumentation der Ausbildungszeitstunden und Intervisionsstunden. Auch der Titel der Abschlussarbeit wird im Zertifikat aufgeführt. Dabei sollte es sich, soweit möglich, um die Dokumentation einer selbst durchgeführten Mediation mit theoretischen Reflexionen handeln.

 

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Anerkennung

Die Ausbildung "Zertifizierter Mediator" entspricht den Vorgaben des vom Bundestag am 15.12.2011 verabschiedeten Gesetzesentwurf zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren der außergerichtlichen Konfliktbeilegung.

Nach dem Inkaftreten der noch zu erlassenden Rechtsverordnung (1 Jahr nach Erlass der Rechtsverordnung - erfolgt vorraussichtlich Mitte 2013) darf die Bezeichnung "Zertifizierter Mediator" geführt werden.

Wenn Sie nach der Ausbildung eine der von uns angebotenen Aufbaulehrgänge belegen, entspricht die gesamte Ausbildung - bestehend aus der Ausbildung "Zertifizierter Mediator" und dem gewählten Aufbaulehrgang - den in Europa üblichen Richtlinien, in Deutschland z.B. vertreten durch den Bundesverband Mediation e.V. (BM) und die Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation (BAFM).
Die Anerkennung als Mediatorin BM / Mediator BM beim Bundesverband Mediation kann nach erfolgreichen Abschluss der Ausbildung und der Dokumentation der geforderten Fallpraxis beantragt werden.

Die drei großen Mediationsverbände BM, BAFM und BMWA (Bundesverband Mediation in Wirtschaft und Arbeitswelt) erkennen wechselseitig die Ausbildungen und Richtlinien an. Somit ist es möglich auf vereinfachtem Wege anerkanntes Mitglied aller drei Verbände zu werden [Mediator/in (BM), (BAFM), (BMWA)].

Selbiges gilt für eine Anerkennung bei dem Schweizerischen Dachverband für Mediation (SDM-FSM) und dem Österreichischen Bundesverband für Mediaton (ÖBM).

MediatorInen haben somit die Möglichkeit sich bei allen bedeutenden deutschsprachigen Mediationsverbänden anerkennen und listen zu lassen. AbsolventInnen einer Mediationsausbildung und bereits anerkannte MediatorInnen haben dadurch zusätzliche Sicherheit bezüglich aktueller und zukünftig zu erwartender Anerkennungsrichtlinien - sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene. In Hinblick auf das Mediationsgesetz ein wichtiger Aspekt für alle AusbildungsinteressentInnen und MediatorInnen.

 

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Voraussetzungen

Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder Studium oder adäquate Berufserfahrung.

 

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Anmeldung

Hier können Sie die Anmeldeunterlagen für den Lehrgang "Zertifizierter Mediator" anfordern.

Oder Sie können sich das Anmeldeformular PDF-Dokument herunterladen und/ oder ausdrucken.

 

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Informationsgespräch Mediationsausbildung

Wir bieten Ihnen an, in einer kleinen Gruppe von AusbildungsinteressentInnen - im Rahmen eines 1 1/2 stündigen Informationsgesprächs, mit dem Leiter der Akademie Herrn Christian Ertl die für Sie relevanten Fragen persönlich zu klären.

Selbstverständlich können Sie sich bei Fragen gerne auch direkt
telefonisch unter 089- 72 99 81 58 an uns wenden oder via E-Mail melden.

Der nächste Termin für das Informationsgespräch:

Wann: Mittwoch, 19. September 2012  
Zeit: 17.00 bis 18.30 Uhr

 

 

Ort:

Akademie Perspektivenwechsel
Isabellastr. 33 | 80796 München
(Nähe U-Bahn-Haltestelle Hohenzollernplatz)

 


Die Teilnahme ist unverbindlich und kostenfrei.

Wir bitten um Anmeldung.

 

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